Vor eine gewaltige organisatorische Aufgabe sah sich der Italienische Karateverband bei der Abschlussveranstaltung der Karate-Welt-Jugendliga gestellt: Unglaubliche 3180 Nennungen aus 65 Nationen in den Altersklassen U14, U16 und U18 ließen die Timetable übergehen und hielt die Aktiven drei Tage lang bis Mitternacht in der Sporthalle „Plainvent“ im Lido von Jesolo.
Erstmals bei einem Großwettkampf startete die zwölfjährige Sima Celo in der U14-Kategorie mit 90 Starterinnen in 8 Gruppen. Die Drittälteste der Celo-Sisters überraschte in Runde eins mit einem überlegenen Sieg ihrer Gruppe. U.a. blieben Gala Sanchez (Spanien), Anna Stella Sestagalli (Italien) und Arijana Kocan (Montenegro) deutlich hinter ihr. Als Zweite hinter der starken Spanierin Paola Garcia Lozano überstand sie auch Runde zwei, blieb aber dann in Runde drei als Sechste auf der Stecke. Sie gab damit ebenso wie Florian Zöchling (Union Mugendo Karate) und Matthias Niederl (Okinawa Goju Ryu Karate Schwechat) eine Talentprobe ab.
Niederösterreichs Hauptstarterin war die Bronzemedaillengewinnerin der U16-WM 2019 von Chile, Isra Celo, 16, UKA Zen Tai Ryu HAK. Die SLZ/HASL-Athletin stand einer ebenso gewaltigen Aufgabe gegenüber wie die Organisatoren: In ihrer Klasse traten nicht weniger als 121 Karateka aus 27 Nationen an, die auf 16 Gruppen aufgeteilt waren. Die vier Besten jeder Gruppe steigen in die nächste Runde auf und bilden 8 Gruppen für die nächste Runde usw.
Die zweitälteste der beiden Celo-Sisters blieb bereits in der ersten Runde unbeeindruckt und ließ als Beste u.a. eine italienische Phallanx von 5 Konkurrentinnen hinter sich. Auch die zweite Runde entschied die Neulengbacherin gegen starke Konkurrenz aus Russland (Alexandra Nurkenova) und Frankreich (Cassandra Campieri, Caroline Ngoan) ebenso für sich wie Runde drei gegen Paula Escarcena Quesada (Spanien) und Gabrielle De Gregoria (Italien) als Hauptgegnerinnen.
Spätestens jetzt war klar, dass der Kampf um Medaillen n Griffweite lag. Dazu ist ein Platz unter den ersten Drei nötig. Isra Celo „ließ nichts anbrennen“, hielt starke Konkurrentinnen wie die Italienerin Orsola D’Onofrio, die Kroatin Klara Braja und die Tschechin Amalie Ondrouskova auf Distanz und katapultierte sich mit einem neuerlichen Sieg in den Final Kampf um Gold, der nächtens um 22:30 Uhr über die Bühne ging.
Dass die Sport-Handelsschülerin als Weltranglistenzweite den Sieg knapp der Weltranglistenersten Sonia Inzoli (Italien) überlassen musste, nimmt sie entspannt: „Ich freue mich sehr, dass ich meine Bronze-Medaillen bei EM und WM durch diese Silbermedaille bestätigen konnte und bei meinem bisher größten Wettkampf um Gold kämpfen durfte. Danke an Eltern, Trainer, Schule und alle anderen Unterstützer!“