Jubel in der blaugelben Karateszene: Stephanie Kaup, schwedische Legionärin beim UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten holte am 19. Jänner 2013 in Paris ihre erste Medaille bei einem Premiere League-Event.
Die WKF-Karate1-Premier League ist der höchste Liga-Event in der Karatewelt. Gemeinsam mit dem WKF-Karate1-World-Cup handelt es sich um eine Serie von Karate-Wettkämpfen auf Weltklasse-Niveau, anerkannt und unterstützt von der World Karate Federation, vergleichbar mit den Weltcup-Bewerben der Schiwelt.
Die österreichische Kumite-Staatsmeisterin Steffi Kaup, die im vergangenen November bei der Wadokai–Europameisterschaft in der Sportwelt Niederösterreich mit einer Goldmedaille glänzte, startete mit einer Bombenleistung in die neue Saison. Sie erreichte in der französischen Metropole in ihrer Gewichtsklasse -61 kg inmitten eines Weltklassefeldes von 28 Starterinnen aus Amerika, Asien, Afrika und Europa die Bronzemedaille:
Die erste Begegnung gegen die Mexikanerin Andrea-Sinai Rodriguez-Onofre endete unentschieden. Die Kampfrichter voteten aber mit 5:0 für die aktiver kämpfende Austroschwedin, die damit in die nächste Runde aufstieg, wo die norwegische Meisterin Maria Roll wartete. Für Kaup war die Norwegerin durch Begegnungen bei skandinavischen Turnieren keine Unbekannte, was einen 4:1 – Sieg ergab.
In Runde drei war für unsere Steffi vorerst Endstation: Sie musste sich der Algerierin Nesrine Kherrar mit 0:3 geschlagen geben, die allerdings den Pool gewann, wodurch Steffi wieder im Rennen war und über die Trostrunde eine Chance auf Bronze vor Augen hatte.
Diese Chance ließ sich die aus Stockholm stammende blendende Taktikerin nicht entgehen: Die Brasilianerin Paula-Anna Carvalho wurde von der Zen Tai Ryu HAK-Athletin mit 5:1 abgefertigt, und für die erste Premiere League-Bronzemedaille reichte schlussendlich ein 1:0 – Sieg über die Italienerin Nicole Fortella.
"Endlich!" schrieb Stephanie Kaup per sms aus Paris an Erhard Kellner, der dieses Ergebnis auch der Ernsthaftigkeit und dem jahrelangen Durchhaltevermögen der 28jährigen zuschreibt:
"Im Karate kommen Spitzenleistungen häufig später: Es gab und gibt viele Weltmeister zwischen dreißig und vierzig. Wer zu früh mit dem Wettkampfsport aufhört, nimmt sich meist die besten Möglichkeiten selbst. Wir freuen uns auf das, was Steffi noch an Top-Ergebnissen servieren wird!"
Besser als Steffi erging es ihrer Nationalteam-Kollegin Alisa Buchinger aus Salzburg, die in Paris die Klasse -68 kg gewinnen konnte. Buchinger war im Vorjahr sogar Gesamtsiegerin.
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Bilder in der Fotogallerie: Ewald Roth