Etwa 490 Athleten aus über 40 Nationen nahmen an den diesjährigen Europameisterschaften (Allgemeine Klasse) der European Karate Federation in der griechischen Metropole Athen teil. Dieser Großevent stand ganz im Zeichen der politischen Situation des Landes und den damit verbundenen Unruhen.
EKF-EUROPAMEISTERSCHAFT ATHEN
Im 13köpfigen Nationalteam des Österreichischen Karatebundes standen vier Karateka des UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten: Stephanie Kaup (Kumite Einzel -61 kg), Caroline Schwarzinger (Kata Einzel und Team), Julia König und Joan Marie Stadler (beide Kata Team).
Für Caroline Schwarzinger entwickelte sich der erste große Auftritt im Kata Damen Bewerb der allgemeinen Klasse zu einem Lehrspiel: Hoch motiviert besiegte sie in der ersten Runde die Zypriotin Xenia Tsipoukka glatt mit 5:O, wurde aber in Runde zwei von der Italienerin Sarah Battaglia, der Weltmeisterin von 2006 mit 0:5 gestoppt. Wäre Battaglia Poolsiegerin geworden, wäre Caroline wieder im Bewerb gewesen (Trostrunde). Doch unerwarteter weise verlor die Italienerin gegen die spätere Europameisterin Mirna Senjug aus Kroatien, und der Traum von einer Spitzenplatzierung war dahin.
Bundestrainer Erhard Kellner: „Einerseits sind die Platzierungen auch vom Auslosungsglück abhängig, andrerseits ist die Leistungsdichte unglaublich hoch geworden. Caroline ist dennoch auf einem sehr guten Weg. Immerhin ist sie erst 17 Jahr alt. Und: Wer gewinnen will, muss auch verlieren können!“
Auch im Teambewerb kam das erfolgsgewohnte Trio Schwarzinger/Stadler/König nach einer Niederlage gegen die starken Serbinnen über die erste Runde nicht hinaus. Ähnlich erging es Kumite-Dame Stephanie Kaup, die wie die anderen ÖKB-Kämpferinnen diesmal über Runde eins nicht hinauskam. Ein ähnliches Bild auch bei den ÖKB-Herren: Einzige Platzierung war ein 7. Rang des Kata-Herren-Teams.
"Nach den Erfolgen der letzten Jahre können wir mit diesem Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein", resümiert Bundestrainer Mag. Ewald Roth. "Dennoch haben unsere Sportler ihr Potential gezeigt, das Quäntchen Glück, das man auf dieser Ebene auch braucht, hat halt diesmal gefehlt. Beim nächsten Mal kann es schon wieder ganz anders aussehen", gab sich Ewald Roth zuversichtlich für die WM im November in Belgrad.