Marianne Kellner vom UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten erhielt kürzlich einen besonderen Ehrentitel:
In den japanischen Kampfkünsten (Budo) existiert – neben dem gemeinhin bekannten modernen Dan-Graduierungssystem – noch eine weitere Form der Auszeichnung: die vier klassischen Ehrentitel Renshi, Kyoshi, Hanshi und Meijin. Sie werden nur demjenigen verliehen, der „einen spezifischen Rang innehat und außergewöhnlich in seiner Technik, in seinem Wissen und in seinem Charakter als Budōka ist“ (IMAF-Budo Passport). Nur eine Kommission von japanischen Budō-Großmeistern, die alle den Hanshi-Titel besitzen müssen, darf über die Vergabe von Budō-Titeln entscheiden.
Da nur in seltenen Ausnahmefällen auch Nicht-Japaner solche Budō-Titel erhalten, haben inzwischen viele Organisationen und Verbände weltweit dieses Titel-System für sich übernommen und verleihen die Titel selbst, was ein Widerspruch in sich ist, da es sich um rein japanische Auszeichnungen handelt, deren Bezeichnungen in den Samurai-Adelsgraden wurzeln. Explizit von der japanischen Regierung bzw. dem Kaiserhaus autorisierte Organisationen dürfen diese Titel verleihen.
Nun erhielt Marianne Kellner den Titel KYOSHI (Master Teacher) verliehen. Soke Yoshimi Inoue überreichte Österreichs höchstgraduierter Karate-Dame (7. Dan) im Rahmen des internationalen Seminars in der Prandtauerhalle die Ehrenurkunde der Japan Karate Federation. Marianne Kellner gehört nun zu jener kleinen Gruppe von Nicht-Japanerinnen, denen diese außergewöhnliche Ehre zuteil wurde.