Die Statistik der diesjährigen Austrian Junior Open liest sich wie die Statistik einer Weltmeisterschaft: 174 Vereine aus 31 Nationen und 5 Kontinenten gaben nicht weniger als 1210 Nennungen ab, und die Salzburger Walserfeldhalle platzte mit 7 Kampfflächen tatsächlich aus allen Nähten.
Da dieses Großturnier auch als Qualifikation für die diesjährigen Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft gewertet wird, entsandte das NÖ. Karate-Leistungszentrum nur Athlet/innen mit Medaillenchancen. Dabei zeigte sich die Überlegenheit des niederösterreichischen Systems mit SLZ/BORGL/HASL in St. Pölten: Von 26 österreichischen Kata-Starterinnen in den WM-Klassen (U21, U18, U16) kamen nur drei in die Medaillenränge, nämlich die St. Pöltnerinnen vom UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten.
Die WM-Fünfte Kristin Wieninger holte sich mit Siegen über die Schweizerin Nina Meylan, die Italienerin Ilaria Paoletti und die Niederländerin Manuela Gold in der U21-Kategorie und gab mit drei 5:0-Siegen keine einzige Flagge ab. Sie hat die BORGL-Matura heuer hinter sich gebracht und wird im Juli Sport-Soldatin. Sie dürfte das St. Pöltner System am besten genützt haben: Nach vielen internationalen Jugend/Junioren-Erfolgen zählt sie nun auch in der allgemeinen Klasse zur internationalen Spitze und nimmt im U21 World Ranking einen Top Ten Platz ein.
Die U18-Kategorie gehörte Wieningers SLZ/BORGL-Kollegin Patricia Bahledova. Sie musste öfters auf die Matte und gewann nach klaren Siegen über Homa Yaghoubian (Iran), Mara Valenti (Italien), Denise Perroud (Schweiz), Emma Janekova (Deutschland) und im Finale über die Kanadierin Melissa Bratic die Goldmedaille unter 27 Starterinnen. Sie wird nun nach zwei höchst erfolgreichen UKC Zen Tai Ryu HAK/SLZ/BORGL – Jahren (u.a. Bronze bei der WKF-Jugend-WM 2015 in Jakarta, Gold bei Goju Ryu – EM und -WM) wieder nach Tirol zurückkehren und in Vorarlberg trainieren. Wir wünschen ihr das Bestmögliche für ihre persönliche und sportliche Zukunft.
Bei den Cadets (U16) zählte Funda Celo zu den Medaillenanwärterinnen. Die Neulengbacherin begann ihren Lauf mit Siegen über die Schweizerin Jasmin Bottechi (5:0), die Salzburgerin Leonie Reitmeier (5:0), die Italienerin Margherita Rossi (4:1) und die Slovakin Emma Kubisova (4:1), blieb aber beim Einzug ins Finale an der späteren Siegerin Elena Roversi, einer starken Italienerin hängen. Ein 5:0 – Trostrundensieg über Serena Tempestini (Italien) brachte die verdiente Bronzemedaille unter 39 Starterinnen dieses Bewerbes.
Für Wieninger, Bahledova und Celo dürfte die Jugend-WM mit diesen Top-Platzierungen Realität werden, da die ÖKB-internen Mitbewerberinnen ums WM-Ticket keine Platzierung erreichten. Um in den WM-Kategorien international mitmischen zu können führt kein Weg an Kompetenzzentren wie dem hiesigen SLZ/BORGL/HASL vorbei, wo der erforderliche Trainingsumfang ermöglicht wird.
Daniel Fiala (Kata U18) bot eine hervorragende erste Runde mit einem 4:1 – Sieg über den Norweger Gjuka Ventor, musste sich aber kurz darauf dem Holländer Mathew Martens geschlagen geben. Eine hartnäckige Ellbogenentzündung ließ diesmal kein besseres Resultat zu. Der nächste Wettkampf wartet!
Am zweiten Wettkampftag standen die Kinder- und Schülerklassen am Programm: Isra Celo stürmte in der U14 – Kata (42 Starterinnen) mit 5:0 – Siegen über Sonia Inzoli (Italien), Leana Häberli (Schweiz), Yahav Shir (Israel) und Lucia Mrazova (Slowakei) ins Finale, wo sie gegen die starke Slowakin Adelka Vlasáková Silber gewann. Sie wird ab 2018/19 in das nö. SLZ-System eintreten.
Für eine weitere Kata- Medaille (U14) sorgte schließlich Christoph Scheuch (Union Mugendo Karate), der unter 27 Startern mit Siegen über Janick Schmid (Schweiz), Alexander Platkov (Deutschland), Jacopo Bruno Berlingerio (Italien) das Semifinale erreichte, wo er sich Lars Noah Schertenleib (Schweiz) knapp mit 2:3 geschlagen geben musste. Mit Trostrundensieg über den Russen Artem Begunov sicherte er sich Bronze.