Über 300 Karateka aus Europa, Nord- und Südamerika und Asien, darunter auch Athlet/innen aus Kärnten und Niederösterreich, trafen sich dieser Tage im japanischen Tottori, dem Wohnort des verstorbenen Großmeisters und Meistermachers Yoshimi Inoue, um gemeinsam mit Top-Lehrern aus dem Land der aufgehenden Sonne zu trainieren.
Niederösterreich war mit den St. Pöltnerinnen Marianne Kellner und Kristin Wieninger, den Neulengbacherinnen Filis, Funda und Isra Celo, dem Langenloiser Michael Kompek und dem Nußdorfer Martin Kremser vertreten.
„Das Wesentliche am japanischen Karate sind die technischen Finessen. Sie sind unglaublich schnell in allen Bewegungen, Wendungen und Schritten. Sie erlangen diesen unglaublichen Speed nicht durch Schnelligkeitstraining, sondern durch permanentes Feilen an den technischen Abläufen!“ bringt die ehemalige Nationalteamathletin und nunmehrige Bundestrainerin Marianne Kellner die Vorzüge der Asiaten auf den Punkt, „Man sieht sie kaum in der Kraftkammer, dafür permanent im Dojo, wo sie mit der Perfektionierung der Technik beschäftigt sind.
Sechs Stunden täglich stand die blau-gelbe Elite gemeinsam mit zahlreichen internationalen Spitzenathleten aus drei Kontinenten im Trainingsraum und war damit befasst, die Bewegungsabläufe zu verbessern bzw. das Geheimnis der japanischen Top-Athleten zu lüften.
Behilflich waren ihnen dabei Mie Nakayama (Weltmeisterin 1984, 1986, 1988) und Rika Usami (Weltmeisterin 2012), zwei der unzähligen Weltklasse-Karateka aus der Schule von Yoshimi Inoue, der kurz vor seinem überraschenden Tod 2015 auch St. Pölten besucht hatte.
Sein Vermächtnis ist eine spezielle Bewegungslehre für Karate, die für den Aufstieg des Karate in Niederösterreich mitverantwortlich ist.