Vor der imposanten Gebirgskulisse des Steinernen Meeres fand in Saalfelden die diesjährige Österreichischen Staatsmeisterschaft statt, an der fünf Vereine aus Niederösterreich (Gojukan Brunn, Union Mugendo, Union Langenlois, UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten, NÖ. Karate-Leistungszentrum) teilnahmen.
Wie erwartet kam es im Rennen um den Damen-Kata-Titel zu einem erbitterten Dreikampf der letztjährigen WM-Medaillistinnen Kristin Wieninger, 19, Funda Celo, 16 und der ehemaligen BORGL-Schülerin Patricia Bahledova, 18, die seit Herbst für Vorarlberg startet. Nach einem Sieg über die Tirolerin Susanna Riedlsperger musste Vizeweltmeisterin (U16) Celo gegen Bahledova, ebenfalls Vizeweltmeisterin (U18) ins Rennen. In einer hochwertigen Begegnung siegte die Neulengbacherin mit 3:2 Kampfrichterflaggen. Ein Sieg über die Grieskirchnerin Erna Scheinecker führte die SLZ/HASL-Athletin ins Finale, wo Heeres-Sportlerin Wieninger nach Siegen über die Langenloiserin Verena Köfinger und die starke Kärntnerin Laura Verschnig wartete. „Ich bin happy bei meiner ersten Staatsmeisterschaft in der allgemeinen Klasse das Finale erreicht zu haben!“ freut sich die 16jährige Funda.
Im niveaumäßig besten Kata-Finale der rot-weiß-roten Karate-Geschichte konnte sich die routinierte Titelverteidigerin Kristin Wieninger gegen die stürmisch nachdrängende Funda Celo mit 4:1 durchsetzen und den Titel zum vierten Mal in Serie gewinnen. „Ein Kata- Staatsmeistertitel ist in Österreich derzeit mit einem Sieg bei einem internationalen Turnier vergleichbar!“ zollt Kristin ihren starken Gegnerinnen den verdienten Respekt, denn am Siegerpodest stand immerhin 3 Medaillengewinnerinnen der letztem Jugend-WM.
Auch der Kata-Team-Titel blieb in St. Pölten: Das Erfolgstrio Wieninger/Köfinger/Celo gewann als NÖLZ vor dem Zen Tai Ryu HAK-Team mit Julia Wangler/Filis Celo/Adela Sylkaj und der Mannschaft aus Grieskirchen (OÖ).
Den Damen-Waffenbewerb sicherte sich Kristin Wieninger vor Funda Celo, Verena Köfinger und Filis Celo: den Herren-Bewerb in der Kobudo-Kata gewann Michael Kompek. Last but not least gab es Bronze für Monika Schulte bei den Kata-Masters.
Kristin Wieninger in der Einzel-Kata und das siegreiche Team werden Österreich im Mai bei den Europameisterschaften in Novi Sad vertreten.
Eine Premiere spezieller Art: Mutter Filis Celo, Trainerin bei der Karate-Union Kachikan Neulengbach, wagte ebenfalls einen ÖM-Start und erreichte gemeinsam mit Julia Wangler und Adela Sylkaj Silber im Kata-Team-Bewerb und Bronze in der Waffenkata Kobudo. „Mutter und Tochter gemeinsam am Podest bei einer Staatsmeisterschaft, das hab ich heuer zum ersten Mal erlebt!“ sieht Trainer Erhard Kellner das Karate selbst im Leistungsbereich als Familiensport.
St. Pölten war bei dieser Staatsmeisterschaft noch auf einer weiteren Ebene vertreten: EKF-Kampfrichterchef Alois Wiesböck leitete den Wettkampf, und Natalija Dajcman agierte als Kampfrichterin, allerdings lt. Reglement nicht bei jenen Begegnungen, bei denen Niederösterreicher auf der Matte standen.