NOCH EINMAL: WUNDER VON GRAZ

Vor einiger Zeit wurde in den Printmedien von einem „Wunder Von Graz“ berichtet: einem teil-querschnittsgelähmten Unfallopfer wurde durch eine Spezial-Operation der mögliche Rollstuhl erspart.

Ein kurzes Abrutschen von der Kupplung seines Traktors – und der Steirer Günter Sauseng stürzte am 25. September 15 Meter tief ab. „Ich konnte noch vom Traktor springen, bin aber hart auf einem Felsen aufgeschlagen“, schildert der 42-Jährige. Die Folge? Kein Gefühl mehr in den Beinen. Die Sorge? „Jetzt bin ich gelähmt, jetzt ist alles aus.“

Der dramatische Befund der Ärzte:  Beim Aufprall wurde ein Wirbelelement zertrümmert, das Rückenmark und die Nervenbahnen schwerstens beschädigt. Die medizinisch logische Konsequenz: ein Leben im Rollstuhl. Wären da nicht die Ärzte der Grazer Uniklinik gewesen, die einfach das Logische negierten. Operateur Gumpert: „Wir haben in einer ersten OP vom Rücken aus das Rückenmark von Knochenfragmenten befreit.“ In einem zweiten Eingriff, bei dem sogar ein Lungenflügel „stillgelegt“ werden musste, wurde dann über den Brustkorb für das zertrümmerte Wirbelelement ein Ersatzwirbel aus feinem Drahtgeflecht, verankert mit Balken und Schrauben, eingesetzt. Das sensationelle Ergebnis: Am Tag danach konnte der Patient stehen. Wunder-Doktor Gumpert bescheiden: „Die Rettungskette hat einfach perfekt geklappt. Jeder hat das Richtige gemacht.“

Ich habe damals darüber berichtet, da der operierende Arzt, OA Dr. Rainer Gumpert, ein ehemaliger Karate-Wettkämpfer aus Graz ist.

Ich habe nun mit Rainer Gumpert per Email Kontakt aufgenommen und erfahren, dass es dem Patienten Günther Sauseng nach wie vor gut geht. Er ist gehfähig, befindet sich auf Reha und wird bald wieder seiner Tätigkeit als Landwirt nachgehen können.

Dr. Gumpert, der Leiter der Wirbelsäulenspezialambulanz der Univ.-Klinik für Unfallchirurgie, LKH-Univ. Klinikum, meinte übrigens, dass ihm die „lange Karateschule“ bei diffizilen Operationen sehr hilft.

Diese Aussage lässt aufhorchen, da sie die Bedeutung des Karate weit über jene des (für die Jugend wertvollen) Wettkampfsports hinaushebt.

Erhard Kellner


 Patient Günter Sauseng und Oberarzt Dr. Rainer Gumpert nach der Operation

 

 

 

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