Nicht weniger als 801 Starter aus 44 Nationen nahmen an der Kadetten- und Junioren-Europameisterschaft der European Karate Federation im türkischen Konya, der Heimatstadt des weltbekannten mittelalterlichen Dichters und Mystikers Rumi teil.
Im rot-weiß-roten Nationalteam mit dabei auch die BORGL-Gymnasiastin Kristin Wieninger, 14, und Klubkollegin Noemi Lixandroiu, 15, zwei Karateka des UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten. Während sich Lixandroiu für den Team-Bewerb qualifiziert hatte, wurde Wieninger nach dem Gewinn des Österreichischen Kadetten-Meistertitels auch für den U16-Kata-Einzelbewerb nominiert.
KRISTIN HINTERLÄSST SEHR GUTEN EINDRUCK
Am ersten Wettkampftag gewinnt Kristin Wieninger Runde eins mit Annan gegen die Lettin PatricijaMierkalne (Unsu) überraschend glatt mit 4:1, verliert aber ihre zweite Runde mit Suparinpei 0:5 gegen die starke und um fast zwei Jahre ältere Dänin Friederikke Bjerring (Gojushiho), die im Jänner den internationalen Austrian Championscup in Hard am Bodensee gewonnen hatte. Die Kopenhagenerin verlor aber zwei Runden danach gegen die spätere Europameisterin Deniz Atak (Türkei), wodurch Wieninger der Weg in die Trostrunde verwehrt blieb.
Die Leistungssport-Gymnasiastin hat ihren ersten großen Einsatz aus der Sicht ihres Trainers Erhard Kellner, der als Coach in die Türkei mitgereist war, glänzend bestanden: „Es war nicht zu erwarten, dass Kristin hier eine Medaille erringt. Es war aber imponierend wie herzhaft die Vierzehnjährige bei diesem Großturnier als Jüngste des Feldes aufgetreten ist: Sie kann auch unter großem Druck ihre Leistung bringen und sich im Wettkampf sogar steigern. Das war das gelungene Debut einer künftigen Top-Athletin!“ Eine Meinung, die vom zuständigen Bundestrainer Dr. Marco Kassmannhuber geteilt wurde.
Im Kata-Team-Bewerb konnten Noemi und Kristin gemeinsam mit der Kärntnerin Jutta Rath nicht reüssieren und schieden in der ersten Runde trotz tadelloser Leistung (Kosokun Dai) gegen die Starterinnen aus Macedonien aus. Aber auch hier zeigte sich, dass der Rückstand auf die Spitzenteams relativ gering ist, was die Zukunftsperspektiven erhellt.
SIEGESZUG DES SHITO RYU IN DER KATA
Bemerkenswert ist abermals der Siegeszug des SHITO RYU sowohl bei den Damen als auch bei den Herren: Alle sechs Einzelbewerbe (U16, U18, U21, männlich und weiblich) wurden mit SHITO-Katas gewonnen! Immer mehr Shotokan-Trainer und -Sportler orientieren sich an diesem Stil und lernen um. Gute Beispiele sind die Engländer unter Shotokan-Stilist Jonathan Mottram (WM-Fünfter 2012), der seinen Schützlingen Shito-Kata beibringt und mit 2x Gold und 2x Silber aus Konya heimfuhr, aber auch die Deutschen unter Ex-Europameister Eftimios Karamitsos, der als Shotokan-Stilist nun die japanische Weltmeisterin 2012 Rika Usami (Shito Ryu) zu seinem Camp einladen möchte.
NEUE KATA-REGELN
Auch die neuen Kata-Regeln (zB: freie Kata-Wahl ohne die bisherige Beschränkung auf 4 Stile = Kata aus ALLEN traditionellen Stilen sind erlaubt; Dojo-interne Änderungen sind gestattet; KEINE Shitei-Kata sind mehr vorgeschrieben), die erstmals zur Anwendung kamen, werden für eine Entwicklung sorgen, die möglicherweise in die Freestyle-Kata (mit traditionellen Techniken) münden wird.
Herzlichen Dank an Stefan Mayr und Dr. Tomislav Mesic für die schönen Bilder!
Während Funda Celo und Kristin Wieninger an den ADIDAS WORLD SERIES E-TOURNAMENT #6 teilnahmen, matchten sich die nö. Youngsters beim NIKOLO KARATE AUSTRIA NACHWUCHSTURNIER
Zum dritten Mal ging der italienische Venice-Cup als E-Turnier mit Teilnehmern aus 22 Nationen und 40 Verbänden bzw. Vereinen durch den virtuellen Raum.
Zum letzten Mal in diesem Jahr trafen sich die besten österreichischen Kata-Sportler/innen des Österreichischen Karatebundes im Sportzentrum Niederösterreich zum gemeinsamen Training mit Marianne Kellner.
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