ROLLSTUHL-KARATE

Franz Eichinger vom Kampfsportzentrum Donaustadt, WM-Dritter und Österreichs einziger Versehrtensportler im Rollstuhl-Karate ist mit seinem Verein KAMPFKUNSTZENTRUM DONAUSTADT Mitglied im NÖ. LANDESVERBAND FÜR KARATE UND VERWANDTE KAMPFKÜNSTE. Kürzlich kam er mit seinem Trainer und Vereinschef Georg KAIPL zum Training in die Sportwelt Niederösterreich und plauderte mit nö. Sportdirektor Erhard KELLNER über Karatetechnik und seine Möglichkeiten bei der Vorbereitung auf die WKF-WELTMEISTERSCHAFT 2014 in Deutschland, wo auch offizielle Karate-Bewerbe für Behinderte am Programm stehen

Entwickelt wurde das Rollstuhl-Karate vom japanischen Großmeister Tetsuhiko Asai, einer der Größen des ShotokanStils (JKA). Ziel war es Rollstuhlfahrer besser in die Gesellschaft zu integrieren. Der Hintergrund ist ein nach wie vor problematischer Umgang mit Behinderten innerhalb der zivilisierten Gesellschaft. Weiters sollte auch für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit geschaffen werden, Karate zu trainieren, sich dadurch gesund und fit zu halten oder sich durch das physiologische Training und die positive Wirkung eines sozialen Umfeldes wie das eines Vereins einen gewissen Grad an Lebensqualität zu erhalten oder wiederzuerlangen.

In Österreich wird derzeit nur im KKZ Donaustadt (http://www.kkz-donaustadt.at) Rollstuhl-Karate angeboten: Trainer Georg Kaipl erarbeitet dort gemeinsam mit Franz Eichinger neue Möglichkeiten dieser Karate-Variante. Mit von der Partie ist auch der Wiener Kyokushin-Karateka Gerald Dietrich, der im November 2012 bei der Weltmeisterschaft der World Karate Federation (WKF) in Paris als Betreuer mitwirkte als Franz Eichinger Bronze holte.

Erhard Kellner wird sich nun innerhalb des Österreichischen Karatebundes um das Rollstuhl-Karate
kümmern, kennt er doch die Verbindung zwischen Leistungssport und Gehandicapten aus persönlicher Erfahrung: „Wir hatten in der Handelsschule für Leistungssportler im Sinne der Integration regelmäßig auch Schüler im Rollstuhl in den Klassen sitzen, und es war rührend wie sich einzelne junge Top-Sportler um diese Klassenkollegen gekümmert haben. Das Ziel der Integration wurde erreicht!“  Auch im UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten tauchten kurz Berührungsängste auf, als Franz Eichinger im Rollstuhl ins Dojo kam. Sie waren jedoch rasch vorbei. Franz war als Karate-Kollege schnell akzeptiert.

Noch ist er Österreichs einziger Rollstuhl-Karateka, wenn sich aber die Entwicklung ähnlich abspielt wie in anderen Ländern, zB Deutschland, dann erhält der Versehrtensport eine neue Sportdisziplin.

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