Die oberste Liga im Karate, die Premiere League – vergleichbar mit dem Weltcup des Wintersports – machte dieses Wochenende in Rabat Station. 362 Top-Karateka aus 108 Vereinen bzw.33 Nationen – darunter auch Österreich – waren zu den Medaillenkämpfen nach Marokko gereist.
Und dieses kleine rot-weiß-rote Team – das Kata-Damen-Team des UKC Zen Tai Ryu HAK St. Pölten – schaffte am zweiten Tag einen Sensationssieg. Am Tag zuvor hatten Kristin Wieninger und Patricia Bahledova mit dem jeweils fünfte Rang im Einzelbewerb knapp das Siegerpodest verfehlt, und man hatte den Eindruck, dass die Lokalmatadore vom Kampfgericht bevorzugt wurden, da sogar Europameisterin Sandra Sanchez (Spanien) nur Platz zwei hinter einer Marokkanerin erringen konnte.
Doch das von Marianne Kellner trainierte und betreute Team mit Kristin Wieninger, Patricia Bahledova und Joana Stadler konnte mit einem 4:1 gegen das Team aus Kamerun (Ambani, Ekani, Hiol), das zuvor Casablanca (Imam, Rihab, Rlalam) knapp 3:2 besiegen konnte, ins Finale einziehen, wo Marokko (Abderrhani, Belamine, Rahoni) gegen die St. Pöltnerinnen mit 5:0 unter die Räder kam.
Kata-Gold bei einem Premiere League Turnier ist ein karate-historisches Ereignis für Österreich.
Die drei jungen Damen boten eine beeindruckende Leistung. Diese Goldmedaille ist nach dem schlechten EM-Abschneiden wichtig für die Motivation des Trios und der Trainerin! Dass die Leistung tatsächlich TOP war konnte man am immer wieder aufbrausenden Szenenapplaus des marokkanischen Publikums bei den diversen Bunkai-Passagen klar erkennen.
Es folgt nun eine Wettkampfpause zum Überarbeiten des Bunkai. Die Vorbereitung auf die Heim-WM in Linz kann beginnen.
