Die weite Reise nach Japan hat Heeressportlerin Kristin Wieninger kein Glück gebracht. Im Kata-Bewerb des K1 Premiere League Turniers kam die ehemalige SLZ/BORGL-Athletin im Nippon Budokan von Tokio, der bereits am Vormittag mit Besuchern voll war, nicht über die erste Runde hinaus.
64 Starterinnen aus 33 Nationen nahmen am Damen-Bewerb teil, unterteilt in acht Pools. Die vier Besten steigen pro Pool in die zweite Runde auf. Die Zen Tai Ryu HAK-Karatesportlerin legte eine Bombenleistung hin und schien die zweite Runde in der Tasche zu haben, ehe im letzten Moment eine Portugiesin durch das Kampfgericht vor sie gesetzt wurde, was das Aus bedeutete.
Es war nicht ersichtlich, was die Kampfrichter auszusetzen hatten bzw. warum der Portugiesin der Vorzug gegeben wurde. Überdies wurden die Japaner teilweise drastisch überbewertet. Sie waren grundsätzlich unter den Aufsteigerinnen.
„Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio lassen im Vorfeld ein altes Punkterichterproblem wieder aufflammen: Die Überbewertung der Japaner. Zwar besitzt das Gastgeberland wirklich ausgezeichnete Karateka, doch ist nicht jeder Japaner automatisch gut. Es ist ja auch nicht jeder ein Spitzen-Schifahrer, weil er aus dem Land des Marcel Hirscher stammt!“ skizziert Erhard Kellner die Situation, die für die Motivationslage der übrigen Athletinnen einen Bremsschuh darstellt.
Zu Hause beginnen in der Zwischenzeit die Vorbereitungen für die Jugend-WM in Santiago de Chile Ende Oktober. Die aktuell Weltranglistenerste (U16) Isra Celo und ihre Schwester Funda, die bei der letzten Jugend-WM 2017 Silber geholt hatte, sind fix qualifiziert. Das erste Vorbereitungs-Turnier findet Ende September in Sibirien statt: Pokryshkin-Cup in Novosibirsk.