Die diesjährige Jugend-Weltmeisterschaft der World Karate Federation fand in der Hauptstadt des krisengeschüttelten Chile statt. Aufgrund des Ausnahmezustandes fand der Südamerika-Event in einer geisterhaften Atmosphäre statt: Die Eröffnungsfeier wurde gestrichen, die Zuschauerränge des riesigen Polideportivo Estadio Nacional blieben leer, weil man die Meisterschaft aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne brachte. Und das Betreten der Halle war nur jenen Athleten gestattet, die ihren Einsatz am jeweiligen der 5 Wettkampftage hatten. Stadion und Hotels waren von der Polizei abgesichert.
Unbeeindruckt von dieser beängstigenden Situation spulten die Celo-Sisters Isra (U16) und Funda (U18) ihr Kata-Programm ab und beendeten ihre Kategorien mit 3. Plätzen. Isra besiegte im U16-Bronzekampf Shahd Abdelrahim (Ägypten) deutlich mit 25,42 : 24,40 Punkten. Funda distanzierte die Belgierin Younmi Novo sensationellerweise um fast zwei Punkte und gewann U18-Bronze mit 25,46 : 23,48.
Diese Bronzemedaillen glänzten wie Gold: Beide erreichten im „kleinen Finale“ (Kampf um Bronze) deutlich mehr Punkte als die Siegerinnen im Kampf um Gold. Der Auftritt der beiden Niederösterreicherinnen erregte die Aufmerksamkeit der internationalen Fachwelt.
Isra, Weltranglisten-Erste: „Als ich im Frühjahr bei der Jugend-EM Bronze erreicht hatte, wurde mir klar, dass noch viel mehr drinnen ist. Unser System Eltern – Trainer – Sportler – Schule ist ausgezeichnet abgestimmt!
Funda, Weltranglisten-Dritte: „Ich habe mein Ziel, nach 2017 abermals eine WM-Medaille zu erringen, erreicht. Das strebe ich auch 2021 und darüber hinaus an. Ein großes Dankeschön an Eltern, Trainer, Schule/SLZ, Sportland Niederösterreich und alle, die uns unterstützen!“
Der Wettkampfzirkus geht aber flott weiter: Anfang November geht’s zur Wado-EM nach Budapest, in der Woche drauf beginnt mit den Hungarian Open die Qualifikation für die Jugend-EM 2020. Regenerationswochen wird’s erst im Dezember geben.
